Kurzbiographie

Jörg Waschinski

Jörg Waschinski
Foto: Thilo Beu
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Der in Berlin geborene Jörg Waschinski steht für die dritte Generation der Sänger im Counter-Fach. Als erster männlicher Sopran studierte Waschinski bei Prof. Renate Faltin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin Gesang. 1996 gewann Waschinski beim Internationalen Johann-Heinrich-Schmelzer-Wettbewerb und erhielt den Sonderpreis beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin. Der renommierte Sänger ist eine Ausnahmeerscheinung - nicht allein wegen der seltenen Stimmlage, sondern auch wegen seiner künstlerischen Kompetenz, die ihn zu einem in ganz Europa gefragten Opern- und Konzertsänger gemacht hat.

Die Zeitschrift Opernwelt kürte ihn zum Nachwuchssänger der Spielzeit 1999/2000 und bereits in der folgenden Saison wurde Waschinski für seinen Nerone in der Staatsoper Hannover und seinen David in der Oper Bonn als bester Sänger der Spielzeit 2000/2001 nominiert. Seitdem ist Waschinski an allen großen Opernhäusern ein gern gesehener Gast, der schnell zum Favoriten bei Publikum und Kritikern avanciert. Verlorengeglaubte Partien der legendären Barock-Kastraten gehören ebenso zu seinem Repertoire, wie die Werke der Frühklassik bis hin zu Mozart und auch zeitgenössische Musik. Seine Engagements führen Jörg Waschinski mit so namhaften Dirigenten wie Ton Koopman, Frieder Bernius, Reinhard Goebel, Michael Hofstetter, Jos van Veldhoven, John Fiore und Christoph Spering und anerkannten Regisseuren wie Philipp Himmelmann, Dietrich Hilsdorf, Georges Delnon, Franziska Severin oder Frank-Patrick Steckel zusammen.

Erfolgreiche Konzerte und Aufführungen mit Musik aus der Romantik, der Moderne sowie zeitgenössischer Kompositionen zeigen, dass der Sänger nicht auf eine bestimmte Epoche eingeschränkt ist. Insofern versteht sich Waschinski auch als Grenzgänger, wie in der szenischen Produktion von Kurt Weills Die Sieben Todsünden mit Startänzer Gregor Seyffert, wo Waschinski den Part der Anna I sang und tanzte, in der spektakulären Aufführung des Robert Schumann-Oratoriums Das Paradies und die Peri in der Titelrolle der Peri in der Düsseldorfer Tonhalle 2004 oder in der Rolle des Bellino in der gefeierten Casanova-Revue des Friedrichstadtpalasts Berlin. Im Januar 2008 war Jörg Waschinski in der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf in der vielbeachteten Welt-Uraufführung der Oper The Fashion von Giorgio Battistelli in der Partie des männlichen Supermodels Tarquin auf der Opernbühne zu erleben.

Im November und Dezember 2008 tritt Jörg Waschinski mit seinem Weihnachtsprogramm Die ihr schwebet zusammen mit der Harfenistin Jane Berthe in Nürnberg, Fürth und Bonn auf. Außerdem ist er im Dezember 2008 beim Weihnachtskonzert des Kölner Kammerorchesters in der Kölner Philharmonie und in Wiesbaden als einziger Gesangssolist zu hören. Im Januar 2009 reist er mit seinem Händel-Programm auf Einladung des City Chamber Orchestra of Hongkong nach Hongkong und mit einem Händel-Kantaten-Projekt des Regisseurs Olaf Brühl wird er im Februar 2009 im Französischen Dom in Berlin, sowie im Juni und Juli 2009 u. a. bei den Händel-Festspielen Halle und auf Schloss Engers in Neuwied auftreten.

Unter den zahlreichen CDs mit Jörg Waschinski seien besonders erwähnt die mit dem Echo-Klassik-Preis ausgezeichnete Operneinspielung Endimione von Johann Christian Bach unter Bruno Weil, oder die Einspielung des Oratoriums Giob von Carl Ditters von Dittersdorf unter Hermann Max, die den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2002 erhielt. Die erstmalig mit zwei erwachsenen männlichen Stimmen eingespielte CD von Pergolesis Stabat Mater zusammen mit Michael Chance und dem Kölner Kammerorchester unter Helmut Müller-Brühl wurde 2006 vom BBC International Music Magazin zur Referenzaufnahme erklärt.

Anfang 2009 erscheinen bei Phoenix Edition in Koproduktion mit Deutschlandradio Kultur eine Solo-CD mit Liedern von Clara Schumann in einer Bearbeitung für Streichquartett sowie bei Farao eine CD mit unveröffentlichten Händel-Kantaten. Im Laufe des Jahres wird außerdem eine Solo-CD mit Liedern der amerikanischen Komponistin Amy Beach mit dem Meininger Trio bei Phoenix Edition erscheinen, ebenfalls in Koproduktion mit Deutschlandradio Kultur.